7:00 Uhr 13. Juni 2012 Walter Krüger sahs in seinem Büro, bereits seit 2 Stunden wartete er auf seine Ablösung. Krüger war Kommissar und bearbeitet Mord und Vermisstenfälle bei Scotland Yard in London. Seine Eltern waren Deutsche und in den 1980ern nach Großbritannien ausgewandert. Walter war der erste Krüger der in England geboren wurde.
Die Zeit schien sich zu verlangsamen denn als Walter das nächste mal auf die Uhr guckte war es erst 7:05 und es kam Ihm aber vor wie ein halbes Leben. Genau in diesem Moment kam endlich seine Ablösung und gleichzeitig klingelte das Telefon.
Walter Krüger Scotland Yard was kann ich für Sie tun? Fragte er nachdem er den Hörer abgenommen hatte. Es war ein Kollege, der Ihm erzählte, unten am Tresen stand ein total aufgelöster Mann, der seine Frau suche und eine Vermissen-Anzeige aufgeben wolle.
Er verstand nicht, warum man Ihn dafür anrief, doch als er den Namen Jesper Jones hörte wusste er es. Jones war ehemaliger Psychologo und mittlerweilen als Professor an der örtlichen Universität tätig. Jones war ein Name, den jeder Profiler kannte, denn die besten psychologischen Profiles stammten von Ihm.
Walter ließ Ihn hoch ins Büro kommen und nahm dort zur Freude seiner Kollegin die Anzeige und die entsprechenden Tatsachen auf. Zu diesem Zeitpunkt konnte Walter natürlich noch nicht wissen, was in den nächsten 3 Jahren alles passieren würde. Wie zum Beispiel das er Mr. Jones als Mordverdächtigen regelmäßig befragen würde und dass sie am Ende dieser Reise sogar Freunde sein würden.
Als dies lag noch in der Zukunft. Walter fragte sich, wieso er gerade jetzt an die Anfänge des Falls Jones denken musste. Es lag sicher an den total unverständlichen Vorkommen der letzten Wochen.
Kommissar Krüger war ein sehr logischer und analytisch denkender Mensch für Ihn gab es für jede Aktion eine Grundlage wie auch eine Motivation. Alles war in seinem Weltbild logisch und rational erklärbar.
Dies hatte sich auch heute nur bedingt geändert. Wenn es um die kriminologischen Aspekte seiner Arbeit ging, war er genau dieser Mann und es funktionierte sehr gut. Sobald er jedoch mit seinem Freund Jesper zu tun hatte musste er dies über Bord werfen. Nicht nur weil sein Freund paranormaler Ermittler ist sondern auch weil er schon sehr komische und in seinem Weltbild nicht erklärbare Dinge miterlebt hatte.
Der Sprung 10 Jahre zurück ins Jahr 2012 hatte Ihm nicht gut getan er war unkonzentriert und merkte gar nicht, dass sein Arbeitskollege Ihm einen schönen Feierabend wünscht. Krüger war bereits sei 18 Stunden auf dem Revier. Er hatte versucht einige Dinge zu klären die ihn und Jones beschäftigten, mit mittlerem Erfolg.
Walter hatte herausgefunden, dass mehrere Frauen und Männer verschwunden waren. Alle nach dem gleichen Schema. 10 Jahre nach der Aufnahme der Akte Jones wurde Ihm dies bewusst. Dank des Internets und Social-Media war es aber auch heute viel einfacher sich Informationen zu beschaffen. Daraus resultierten die Kreuzvermerke zu weiteren 5 Frauen und 8 Männer welche zur gleichen Zeit wie Jones Frau Emilia verschwanden. Einige Angehörige suchten noch heute 10 Jahre später. Er fragte sich ob auch sie alle in Verdacht geraten waren und ob er nicht mit Jones zu hart umgesprungen war. Natürlich hatten Walter und sein Freund sich vor Jahren ausgesprochen und alles geklärt und trotzdem beschäftigte er sich regelmäßig mit dieser Frage. Er wollte Sie im Kopf behalten, um sicher zu stellen niemals über eine gewisse Linie zu gehen und allen mit Respekt und Gerechtigkeit entgegenzukommen.
Das hört sich sicher komisch an, wenn man bedenkt das Walter ja Kommissar ist und Verbrecher weg sperren soll. Für Ihn war dies jedoch keine Einbahnstraße oder wie andere sagen würden ein Gegensatz. Bei jedem Kriminälen den er überführte hoffte Walter Krüger auf Läuterung und eine zweite ehrliche Chance.
Das Handy klingelte und schreckte Krüger aus seinen Gedanken es war sein Freund Jones. Ach ja, er war ja verabredet und oh verdammt er war 3 Stunden zu spät. Somit erklärte er Jones kurz die neuen Informationen und wie auch warum er zu spät wäre.
Als er das Gespräch beendet hatte zog er sich an und verließ das Revier, er wollte einfach nur nach Hause in sein Bett. Im Auto angekommen schaltete er seinen Lieblingssender im Radio an und fuhr los. Er kam keine 100 Meter weit als aus der Seitenstraße ein neongelbes Auto rauszog und in einem Höllentempo beschleunigte und Ihn und sein Auto fast streifte.
Walter Krüger kannte diesen Wagen, es war das Auto eines Arbeitskollegen, doch dieser hatte gerade Dienst also nahm er sein Handy, aktivierte die Freisprecheinrichtung und rief auf dem Revier an. Er setzte eine kurze Meldung ab und beendete darauf wieder das Gespräch, um weiterzufahren. Er hatte den Wagen schon fast ausgeblendet als er zu Hause ankam. Die Lichter in seinem Haus waren noch an und wie er durch die Fenster sah saßen 2 Personen im Wohnzimmer.
Walter stellte sein Auto vor der Garage ab und ging ins Haus, nachdem er sich umgezogen hatte ging er ins Wohnzimmer um zu gucken wer denn da bei seiner Frau war. Es war der Sohn seines Arbeitskollegen. Ja genau der Kollege den er gerade noch wegen des Autos angerufen hatte.
James was machst Du denn hier? Bist Du mit Papas Auto gefahren falls ja Du hättest mich fast mitgenommen.
Seine Frau guckte Walter streng an und bat Ihn sich erst einmal hinzusetzen. Krüger würde sich nie mit seiner Frau anlegen denn dies würde er Haus hoch verlieren also setzte er sich in seinen Sessel und ließ den Jungen erzählen.
James Monagan erzählte, wie er mit seinen Freunden unterwegs war und wie er sich ins Auto setzte um seine Freundin nach Hause zu fahren. Als er aus der Straße raus kam erschreckte Ihn seine Freundin so sehr, dass er die Bremse mit dem Gaspedal verwechselte. Natürlich hatte er Krüger erkannt, wie auch die Situation, die er fasst, verursacht hatte.
James bracht sie nach Hause und fuhr dann direkt hier zu Ihm nach Hause. Er wollte sich entschuldigen und Ihn bitten nichts seinem Vater zu erzählen. Tja dafür war es leider zu spät.
Walter holte tief Luft und schwieg mehrere Minuten nachdem James fertig gesprochen hatte. Als dieser schon was sagen wollte fing Krüger an zu reden:
James das war ziemlich naiv von Dir. Leider habe ich nach dem Vorfall direkt auf dem Revier angerufen es tut mir leid. Ich verspreche Dir aber es mit Deinem Dad zu klären Du wirst keinen Ärger bekommen. Jedoch musst Du mir eins versprechen. Du passt in Zukunft besser auf und sprichst auch noch mal mit Deiner Freundin darüber.
Der junge James war erleichtert und versprach allen Forderungen Krügers nachzukommen.
James war bereits seit einer Stunde aus dem Haus als erneut das Handy klingelte. Walter guckte auf die Uhr 23:59 und fragte sich was verdammt nochmal so wichtig sein kann. Die Neugier ließ ihn jedoch ans Telefon gehen, sein Kollege war am Telefon schluchzend und total aufgelöst. Walter wollte wissen was denn passiert sei. Da erfuhr er das unglaubliche.
James Monagan war mit seiner Freundin kurz vor Ihrem zu Hause verunglückt und dabei verstorben. Dem jungen Mädchen ging es halbwegs gut sie schwebte auf jeden Fall nicht in Lebensgefahr. Das konnte doch nicht sein, er hatte doch vor einer Stunde noch hier mit dem Jungen und seiner Frau gesprochen, da war die Freundin doch schon zu Hause. Krüger erkundigte sich nach der Uhrzeit des Unfalls und wurde attock leichenblass im Gesicht. Der Unfall war bereits vor 2 Stunden passiert und somit konnte James nicht bei Ihm gewesen sein. Hatte er sich das Gespräch eingebildet? Was würde seine Frau dazu sagen?
Am anderen Ende des Telefons wurde er immer und immer wieder angesprochen, bis Krüger sich zusammenreißen konnte:
Kann ich Dir helfen? Soll ich kommen? Wir sind jederzeit für Euch da.
Sein Kollege verneinte alles und erklärte Ihm das er nach Walters Anruf auf dem Revier direkt eine Streife los geschickt hatte welche James und den Unfall beobachten konnten und direkt als Ersthelfer vor Ort waren. Doch jede Hilfe war zu spät gekommen für James.
Walter erwähnte das Gespräch mit James nicht gegenüber seinem Kollegen. Er würde Ihm eh nicht glauben. Er sprach kurz mit seiner Frau, aber auch diese bestätigte Ihm die Anwesenheit von James wie auch die entsprechenden Uhrzeiten. Als waren es keine Einbildungen. Direkt griff er nach seinem Handy und rief Jesper an und erzählte Ihm was gerade passiert war. Auch Jones hatte keine Erklärung für Ihn, doch sie würden dem Nachgehen mit einigen anderen Dingen, die sie noch klären würden, denn hier stieß die Logik des Verbrechens an die Grenze des Bekannten.
Walter Krüger hatte sich immer für einen rationalen Menschen gehalten, doch nach den letzten Erlebnissen zweifelte er an Logik. Er verstand nicht alles ließ sich rational und logisch erklären. Es war kein Hokus Pokus oder Schwurbelei nein es war greifbar, erlebbar.
ER HATTE ES ERLEBT und was man sieht das kann man Glauben.
Am nächsten Morgen wachte Krüger in einer neuen Welt auf, einer Welt voller Wunder und Mysterien. An seiner beruflichen Perspektive wollte und konnte er nicht rütteln, doch was sein Glauben an ging, war dieser nicht mehr der Gleiche.
Jesper wachte auf, er hatte nur wenig geschlafen denn sein bester Freund Walter hatte noch spät in der Nacht angerufen und Ihm eine unglaubliche Geschichte erzählt. Bis 4 Uhr morgens hatte Jesper darüber nachgedacht und so langsam vermutete er einen Zusammenhang zwischen seinen Erlebnissen der letzten Wochen und Tagen und dem, was sein Freund Walter erlebte. Er konnte kein Zufall sein und doch passte es noch nicht zusammen. Es fehlte das endscheidende Puzzleteil, um die Vorkommen zu verbinden. Auch fehlten Ihnen bei den ersten Ergebnissen rund um Jespers Frau noch viele Richtungsweisende Fakten und Erkenntnisse.
Sie hatten bereits vor Tagen beschlossen diesen zusammen nachzugehen und zu ermitteln.
Doch aktuell schienen sich die Dinge zu überschlagen. Was wollte man den Beiden mitteilen und warum genau jetzt. Gab es einen höheren Sinn? Jesper wusste keine Antworten auf diese Fragen und so ging er erstmal ins Bad und machte sich frisch bevor er runter in die Küche ging, um sich einen Kaffee zu machen.
Walter hatte sich Urlaub genommen die Erkenntnisse der letzten Nach warne noch nicht verarbeitet und er wollte diese in Ruhe mit Jones besprechen. Auch Ihm kam es so vor, dass es sich hier nicht um einen Zufall handeln konnte. Also machte er sich fertig nach dem Frühstück und fuhr los. Er wollte Jones Brötchen mitbringen, über die er sich sicher freute. Es sollte eine Geste der Gutmachung sein, weil er seinen Freund mitten in der Nach angerufen hatte.
Walter Krüger war nicht mehr der Alte es war ein neuer Walter Krüger der vor Jespers Tür stand. Jesper erkannte sofort, dass die letzte Erfahrung seinen Freund verändert hatte, ob zum Guten oder zu Schlechten, das vermochte er noch nicht zu sagen. Aber er wünschte seinem Freund nichts Böses und so begaben Sie sich als Freunde an den Frühstückstisch.