Jesper Jones war mittlerweilen Mitte 40, fühlte sich aber nicht so. An manchen Tagen war er 20 an anderen 98 und heute traf eher letzteres zu. Der vorherige Tag hatte stark an seinen Grundfesten gerüttelt. Er hatte einen Brief erhalten, von dem er immer noch nicht so genau wusste, was er von Ihm halten sollte. Auch wie er den Brief erhielt, ließ Ihn zweifeln ob hier alles mit dem Rechten zu ging.
Er war es gewohnt mit übernatürlichen wie auch vorgetäuscht übernatürlichen Dingen zu schaffen zu haben, aber das, was Ihm gestern passiert war ließ Ihn immer noch zweifeln.
Ein Brief von seiner seit 10 Jahren verstorbenen bzw. vermissten Frau war Ihm zugespielt worden. Die Handschrift stimmte mit seinen Erinnerungen überein und doch wollte er es nicht glaube denn ein Albtraum, den er dachte, beerdigt zu haben erschloss sich erneut vor Ihm. Dieser Alptraum wurde Hoffnung genannt. Seine Frau war vor 10 Jahren verschwunden, ohne irgendein Anzeichen. Die Polizei stellte damals keine Einbruchs- oder Gewaltindizien fest. Auch fehlte von der Vermissten jegliche Spur.
Jahre lang war er der Hauptverdächtige und sein Leben war die reinste Hölle gespickt mit Verhören und Nachstellungen. Dies alles hatte er tief in seinem Gedächtnis in eine Kiste gesperrt und verschlossen. Doch nun rüttelte dieser Brief am Schloss.
Was sollte er nun tun. Nachforschen und eventuell alles wieder aufleben lassen. Die Polizei informieren und schildern, wie er zu diesem Brief kam? NEIN das auf keinen Fall, niemand würde Ihm glaube und erneut würde er als Verdächtiger bezichtigt werden.
Die Nacht war kurz gewesen und in seinem Kopf war er schwindelig vor Gedanken, Befürchtungen und Sorge. Doch es wollte sich weder Einsicht noch Erkenntnis einstellen und so ging Jones den logischen Weg, er verließ sein Büro und ging auf der gegenüber liegender Straßenseite zum Bäcker, um sich einen Kaffee und was zum Frühstücken zu holen.
Jones hatte immer noch seinen Anzug vom Vortag an, der ziemlich lädiert aussah. Immerhin hatte er in diesem geschlafen. Passanten auf der Straße drehten sich bei seinem Anblick um und guckten Ihn entsetzt an. Jones bekam hiervon nichts mit. Kurz bevor er die Tür zum Bäcker auf machen wollte, fühlte er einen kalten Hauch in seinem Nacken, sofort drehte er sich um, doch niemand war zu sehen. Erneut griff er nach der Türklinke und erneut war diese Hauch in seinem Nacken vorhanden.
Ein komisches Gefühl stellte sich ein. Wollte da jemand Ihn von etwas abhalten oder Ihm etwas zeigen? Beides wäre möglich. Er hatte schon viel merkwürdigere Sachen erlebt.
Also drehte er sich von der Tür weg und fing an die Straße und die Umgebung näher zu untersuchen. Auf Anhieb fiel Ihm jedoch nichts auf. Somit rief er sich und seine Gedanken zur Ruhe, um sich zu fokussieren und den zu findenden Hinweis zu erhalten. Genau in diesem Moment gefror Ihm sein Blut in den Adern.
Eine Frau ging in sein Haus und sie sah aus wie seine Frau. Alles in Ihm sträubte sich gegen dieses Bild. Emilia war TOD. Es konnte nicht sein und doch hatte er sie gesehen, dass erste Mal nach 10 Jahren.
Nichts hielt Ihn mehr an dieser Stelle, er rannte über die Straße zu seinem Haus und wollte die Tür öffnen, doch diese war verschlossen, wie er sie zurückgelassen hatte.
Wo hatte Jones denn nun seinen Schlüssel? Jones war sich absolut sicher diesen in seine Hosentasche gesteckt zu haben, doch da war er nicht. Auch in den anderen Taschen seiner Kleidung war kein Schlüssel zu finden. Hatte man Ihm seinen Schlüssel gestohlen, um Ihn hinters Licht zu führen? Wie schon am Tag zuvor zweifelte er kurz an sich, doch dann sah er den Schlüssel auf dem Boden liegen, er musste ihm also hingefallen sein.
Nachdem Jesper die Tür aufgeschlossen hatte, fing er direkt an, das Haus zu durchsuchen mit keinem Ergebnis. Niemand war im Haus außer Ihm. Doch was war das nun schon wieder aus der Bibliothek kam ein krachender und verstörender Ton.
Sofort eilte er zur Bibliothek und öffneten die Türen. Alles sah aus wie immer, aber es fühlte sich merkwürdig anders an. Eine Kleinigkeit war anders, doch Jones war nicht direkt in der Lage diese zu erfassen. Also endschied er sich jedes Detail langsam und sehr genau unter die Lupe zu nehmen, es dauerte fasst eine Stunde bis der Groschen fiel. Auf seinem Schreibtisch lagen 2 Bücher aufgeschlagen. Er war jedoch seit Jahren nicht mehr in diesem Raum gewesen und sich absolut sicher keine Bücher liegen gelassen zu haben. Das augenscheinliche Bild der Bücher bestätigten dies denn es war kein Staub oder eine andere Verschmutzung zu erkennen.
OK irgendwer hat sich also die Mühe gemacht Ihm genau diese beiden Bücher mit genau diesen aufgeschlagenen Seiten hier hinzulegen. Was blieb Ihm also anderes übrig als sich diesem zu widmen, um hinter das Geheimnis zu kommen.
Das erste Buch hieß Dimensionale Verschränkungen, ein wissenschaftliches Fachbuch seiner Frau. Emalia war theoretische Physikerin gewesen und ein Ass auf diesem Bereich. Jones hatte nie so richtig verstanden, was seine Frau da eigentlich beruflich macht.
Auf den aufgeschlagenen Seiten wurde recht einfach erklärt welche Dimensionen uns aktuell bekannt sind und wie viele es theoretisch noch geben könnte. Auch wurde ein vergleich gezogen zwischen der mittelalterlichen Magie und der heutigen Technik. Dieser Vergleich sagte nur aus: Was heute Technik ist, war vor teilweise nur wenigen Jahren noch reine Magie da es sich keiner vorstellen konnte und damit endete auch schon die Erkenntnis der beiden Seiten.
Jones widmete sich nun dem zweiten Buch es war eins seiner eigenen. Mythologische Figuren und Abwandlungen in modernen Zeiten. Er kannte dieses Buch auswendig, doch die beiden Seiten, die sich nun vor Ihm ersteckten, waren Ihm unbekannt. Der Inhalt ließ sich schwer erfassen und es waren bereits 3 Stunden mit dem Studium vergangen als es Ihm klar wurde. Mythologisch gesehen wurden immer wieder Sagengestalten und alte Götter von neu aufstrebendem Glauben vereinnahmt und für Ihre Zwecke eingebaut. Oft erhielten diese Gestalten dann neue Namen. In dieser Passage ging es um die Engel Gottes und den Fall einiger Engel.
Jones lächelte: „Ja kenn ich doch die Geschichte des Morgensterns. Luzifer Erzengel und verbannter aus dem Reich Gottes.“
Doch kaum hatte er dies gedacht verschluckte er sich denn es ging nicht um Luzifer, sondern um das erste Geschlecht des Menschen und wie es gegen Gott rebellierte. Jones konnte kaum glaube was er dort lass.
Gottes Strafe für die Rebeln war grausam und veranlasste den Erzengel Luzifer sich gegen seinen Vater zu stellen.
War dies so passiert? Woher kommt dieser Text und wieso hatte Jones ihn nicht bereits vorher gelesen. Aber das Wichtigste, was Jones sich fragte, war: Was hat diese Geschichte und die wissenschaftliche Arbeit seine Frau miteinander zu tun?
Es war bereits 15 Uhr als Jesper von den Büchern aufschaute. Was sollte er nun mit den Entdeckungen machen. Wem hatte er diese zu verdanken und warum jetzt?
Fragen über Fragen. Keine würde sich einfach lösen lassen. Jesper endschied daher nun endlich sein Frühstück zu holen und sich danach nochmal mit allem zu beschäftigen.